Weihnachten ist vorüber. Das Fest, auf das wir wochenlang hinarbeiten, uns so viele Gedanken machen, wir scheinbar endlose To Do Listen haben.
Und dann kommt er, der Heilige Abend. Manches wird so wie wir es uns vorgestellt haben, manches wird ganz anders. Zurück bleiben wir oft erschöpft.
Vor allem emotional. Warum ist das so?
Vor allem scheint es die Erwartungshaltung zu sein, die wir damit verbunden. Kein Fest ist so mit Erwartungen überfrachtet wie Weihnachten. Das
Fest der Liebe. Das Fest an dem es gefühlt festgeschriebene Traditionen, Rituale und Regeln gibt. Was wir kochen, was wir schenken, wen wir besuchen. Es geht jedoch nicht nur um, das was getan
werden muss oder geschieht, sondern auch wie es sich anfühlen soll.
Schön und harmonisch soll es sein. Die Familien kommen zusammen. Oft nur dieses eine Mal im Jahr und auch wenn wir genau wissen, dass es nie so richtig klappt mit der Harmonie, gibt es diese
Vorstellung, dass es besonders werden soll. Heiter, lustig und leicht. Liebevoll.
Doch wenn es nicht möglich scheint, das ganze Jahr hindurch mit unseren Familienmitgliedern ein gutes Verhältnis zu haben, wie soll es dann in diesen drei Tagen funktionieren? Drei Tage in die wir scheinbar unsere ganze Sehnsucht nach Geborgenheit, Verbundenheit und Liebe reinprojizieren.
Wenn wir mit unseren Familien zusammenkommen, überwiegt am Anfang oft die Wiedersehensfreude. Außerdem nimmt man sich vor, diesmal ganz entspannt zu sein und zu bleiben. Das geht dann auch eine Zeitlang gut. Meist kippt die Stimmung wegen scheinbarer Kleinigkeiten, z.B. wenn wir zuhause bei unseren Eltern wieder zum Kind mutieren. Wenn unsere Mütter uns drängen, nochmal Nachschlag zu nehmen. „Kind, is!“ Oder Sätze fallen, wie „Das darfst Du Deinen Kindern aber nicht durchgehen lassen. Da musst Du strenger sein“. Oder wir machen die Erfahrung, dass unser Vater uns, wie üblich, nicht zuhört und nur seine Ansichten anbringen möchte. Geschwister bergen ihr ganz eigenes Aufregungspotential. Oder Schwiegereltern. Jeder von uns kann meist aus dem Stehgreif Geschichten von Weihnachten erzählen, in denen es alles andere als harmonisch zuging.
Doch es hat oftmals nichts damit zu tun, was an diesen Tagen passiert oder nicht passiert. Die Ursachensuche fängt schon viel früher an. Nicht früher im Jahr, früher in unserer Biografie. Familien sind oft konfliktbelastet. Es muss sich gar nichts außergewöhnliches oder schwerwiegendes ereignet haben, einfach das Leben. Die Generationen vor uns, haben oft keine ausreichende Konfliktbewältigung gehabt. Vieles wurde verschwiegen, verdrängt und blieb unausgesprochen. Traumata wurden nicht aufgearbeitet und teilweise auch weitergegeben.
So haben wir alle innere Muster und Glaubenssätze, mit denen wir zu den Weihnachtstagen antreten und wundern uns, wenn wir spätestens am
dritten Feiertag es nicht zum Aushalten finden und am liebsten schreiend davonlaufen würden. Scheinbar nur wegen Nichtigkeiten, aber im Grunde staut es sich emotional schon seit Jahren.
Was können wir also tun? Wir können uns für das nächste Mal vornehmen weniger in Stress zu geraten. Dinge weglassen, nur tun, was wir wirklich wollen. Uns weniger ums Außen kümmern. Das scheint
mir ein guter Ansatz zu sein.
Doch wie können wir das konkret umsetzen?
Planen und Pausen.
Wenn wir einen kleinen Plan machen, wie wir das nächste Weihnachten organisieren wollen, bekommen wir einen guten Überblick. Aber nicht nur,
was alles zu tun ist, sondern auch, was wir aktiv weglassen können. Wir können den Fragen nachgehen: Was sind die „Must haves, was also darf auf keinen Fall fehlen?“ „Was kostet Kraft?“ „Was gibt
mir Energie?“ „Wer kann das außer mir machen?“, um nur einige Beispiele zu geben.
Der zweite Schritt ist, Pausen einzuplanen. Sowohl kleine Auszeiten wie ein Kaffeetrinken mit einer Freundin, aber auch ausgedehntere Erholungsphasen, wie ein Wellness-Nachmittag oder ein
Waldspaziergang. Die Erfahrung zeigt, wenn wir das nicht aktiv machen, finden wir schon zuhause genug To Does, die wir erledigen können, aber wenn wir etwas Schönes planen, dann können wir
unsere Akkus auch aufladen und sind deutlich weniger erschöpft und somit auch emotional stabiler.
Allem voran steht die Entscheidung nicht wieder in die gleichen Fallen tappen zu wollen, sondern es dieses Weihnachtsfest besser zu machen.
Und was die emotionale Lage an Weihnachten betrifft, können wir uns dem Thema hinter dem Thema annehmen. Wir können es zum Anlass nehmen, zu schauen, was wir noch nicht ausreichend verarbeitet
haben. Uns die Fragen stellen, was habe ich erlebt, was ich immer noch als belastend empfinde? Welche Beziehungen zu meiner Familie sind noch nicht geklärt? Worauf reagiere ich mit Ärger, Wut
oder Traurigkeit? Was noch könnte ein Hinweis sein, dass etwas noch nicht ausreichend integriert ist.
Wingwave, als Methode, kann uns helfen, diese Themen zu finden und nachträglich zu verarbeiten. Wir nutzen den kinesiologischen Muskeltest, um herauszufinden, was das Thema hinter dem Thema ist.
Was unser System stresst und belastet. Die schnell geführten Augenbewegungen stoßen den Verarbeitungsprozess im Gehirn an und sorgen für die Integration der erlebten Emotionen und
Ereignisse.
So können wir alte Belastungen auflösen und damit mehr Leichtigkeit in unsere Beziehungen bringen. Oft ist dies schon nach zwei bis drei Sitzungen deutlich zu spüren. Die Themen kommen nicht mehr
so an uns heran. Wir können gelassener mit Konfliktsituationen umgehen. Werden weniger getriggert und bleiben in unserer Mitte. Das hilft uns den Familientreffen, wie an Weihnachten, gelassen
entgegenzusehen.
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